GPS–Störungen in der Nord und Ostsee – was Skipper wissen sollten
Was ist GPS und GNSS?
GPS ist ein Satellitennavigationssystem und Teil des sogenannten Global Navigation Satellite System (GNSS). Zu diesem weltweiten Verbund gehören neben GPS auch das europäische GALILEO, das russische GLONASS und das chinesische Beidou.
Diese Systeme liefern Positionsdaten, die für Navigation, Kursbestimmung und Geschwindigkeit entscheidend sind – nicht nur auf See, sondern auch in der Luftfahrt und im Militär. Wo militärische Aktivitäten zunehmen, werden auch Störungen der Navigationssignale häufiger beobachtet.
Wie entstehen GPS-Störungen?
Es gibt zwei Hauptursachen:
1. Jamming
Dabei wird ein starkes Funksignal auf der GNSS-Frequenz ausgesendet. Der Empfänger an Bord kann dann keine Satellitensignale mehr empfangen. Die Folge: keine Positionsanzeige, kein Kurs, keine Geschwindigkeit.
2. Spoofing
Hier werden gefälschte Satellitensignale gesendet. Der Empfänger berechnet daraus eine falsche Position – das Schiff weicht unbemerkt vom Kurs ab.
Woran erkennt man Störungen?
Der Plotter zeigt plötzlich keine Position mehr an (Hinweis auf Jamming).
Die eigene Position springt auf der Karte oder stimmt nicht mit Sichtnavigation oder Papierkarte überein (Hinweis auf Spoofing).
Schiffe in der Umgebung erscheinen mit unlogischen AIS-Positionen.
Die Website www.gpsjam.org dokumentiert solche Störungen weltweit. Dort werden öffentlich verfügbare Daten von Flugzeugen und Schiffen ausgewertet und auf Karten dargestellt.
In diesen Gebieten werden Störungen bei DGPS, GNSS, AIS und auch Radar verzeichnet. Skipper werden angehalten, vorsichtig zu navigieren.
Sicher navigieren – auch ohne GNSS
Digitale Navigation ist bequem, doch jeder Skipper sollte wissen, wie man auch ohne Satellitensignale sicher unterwegs bleibt.
1
Nutze mehrere Navigationsmethoden.
Halte immer aktuelle Papierseekarten bereit und trage regelmäßig deine Position ein. Kombiniere GPS mit Kompass, Radar und AIS. So weißt du jederzeit, wo du dich befindest – auch wenn das Signal ausfällt.
2
Verwende klassische Hilfsmittel.
Ein Handpeilkompass hilft, die Position über Seezeichen oder markante Punkte zu überprüfen. Radar ist besonders nützlich bei schlechter Sicht oder unzuverlässigem Signal.
3
Informiere dich über Navigationswarnungen.
Aktuelle Hinweise findest du auf den Webseiten der Seefahrtsbehörden.
4
Bleibe aufmerksam.
Wenn dein Schiff auf der Karte plötzlich „springt“ oder die Geschwindigkeit unlogisch erscheint, vertraue nicht blind der Technik. Überprüfe Kurs und Position manuell.
Fazit:
GPS-Störungen sind kein theoretisches Risiko mehr – sie treten tatsächlich auf, besonders in der Nord- und Ostsee. Wer die klassischen Navigationsmethoden beherrscht und aufmerksam bleibt, erhöht die Sicherheit für sich, die Crew und das Schiff erheblich.
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